Theater Festival Impulse in Bochum, Düsseldorf, Köln, Mülheim

Presseschau 03.07.2011 | 19:55

Zahlreiche Medien berichteten über die Eröffnung und das erste Marathon-Wochenende.

Wolfgang Höbel hat sich auf Spiegel Online das diesjährige Programm von Impulse, "ein Jubelfest der fortschrittlichen Theaterkunst", angeschaut und hat vor allem über die österreichischen Rabtaldirndln gelacht. Die taz befasste sich zur Eröffnung mit der Frage, warum zeitgenössische Dramatik in der Freien Szene keine Rolle spielt. "Die Vehemenz der ästhetischen Entwicklung im Gegenwartstheater, wie sie sich am Beispiel Impulse zeigt, macht die Abkehr vom auktorial geformten Stück augenfällig." Dazu hat Autor Alexander Haas mit Jurymitglied Veit Sprenger gesprochen.

Für die WAZ war Martina Schürmann am ersten Wochenende in Bochum und hat dort u.a. "Performance-Könige und Dirndl-Dominas" getroffen. Auch sie hat die Rabtaldirndln gesehen: "'aufplatzen', das Programm dieser strengen Dirndl-Dominas aus der Oststeiermark, ist schräg und spröde, grausam-lustig und verstörend-nett, ein Abend, der viel von der Anarchie, Unberechenbarkeit und Sprenglust behalten hat, die man dem Freien Theater gern zuschreibt. Denn die als touristische Diashow getarnte Jausen-Sause mit Schnaps und Schwof entpuppt sich als schonungsloser Blick auf alltäglichen Sexismus und bürgerliche Verlogenheit." Ebenfalls für die WAZ war auch Tom Thelen bei Impulse und hat dort u.a. Peaches gesehen. Auch er befasst sich unter der Überschrift "Endzeit für echte Theaterstücke?" mit der Frage nach der Dramatik.

Nachtkritik wirft Sarah Heppekausen einen Blick auf das erste Marathon-Wochenende. Sie hat u.a. Andros Zins-Brownes "The Host" gesehen: amerikanische Choreograf Andros Zins-Browne und seine beiden Mittänzer beherrschen eindrucksvoll die Cowboy-Attitüde: Sie halten die Hände am Gürtel, den Hut auf dem Kopf, die Beine gespreizt und verziehen keine Miene. Wenn es darum geht, auch im aussichtslosesten Kampf noch Haltung zu bewahren, sind Cowboys wahre Helden, und diese drei Männer auf der Bühne ihr glaubwürdigstes Abbild."